In der neuen Ausgabe von "Das Gedicht" (zum Thema "Pop und Poesie") habe ich ein Mops-verachtendes Gedicht von Brockes gefunden - Skandal, das! ;-)

Mops
Um mich, nach vollbrachter Arbeit, wieder etwas zu erfrischen,/
Setzt' ich mich zur Frühlings-Zeit, jüngst bey blüh'nden Rosen-Büschen:/
Und es setzte sich Mops, mein Hund, sich von ungefähr zu mir./
Ich ergetzte mich von Hertzen an der schönen Stauden Zier,/
Brach von allen eine Rose, deren Farb' am schönsten spielte,/
Und sie ihm zu riechen gab;/
Kehrt' er Kopf und Schnautze weg. Ach! fiel mir hierüber ein:/
Handeltest Du, lieber Mops, so mit Bluhmen doch allein!/
Aber so lässt mancher Mensch der Geschöpfe Schmuck und Pracht,/
Mit nicht minder schneller Abkehr seiner Sinnen, aus der Acht;/
Wollt ihr denn, vernünft'ge Menschen, Gottes Wercke, die so schön,/
Anders nicht, als wie die Hunde, riechen, hören, schmecken, sehn?

Das Gedicht findet sich mit seeeehr vielen anderen auf dem Gedichtband des Jahres, der in diesem Fall eine CD-Rom ist. Nämlich auf "Deutsche Lyrik von Luther bis Rilke", erschienen in der Digitalen Bibliothek. Mehr als empfehlenswert.